Heroisches Gelübde von Jean-Baptiste de La Salle

Nachdem er sich schon rund ein Jahrzehnt für das Werk der christlichen Schulen einsetzte, gelobte der heilige Johann Baptist de La Salle am 21. November 1691 gemeinsam mit zwei anderen Männern sich bis zum Tode für die Gemeinschaft der Christlichen Schulbrüder einzusetzen, selbst wenn sie hierbei nur Brot und Wasser zum Leben hätten und von Almosen abhängig sein würden. Aus diesem heldenhaften und nachahmenswerten Akt wuchs eine geistliche Familie mit zig Tausenden von Mitgliedern heran, welche seit weit über 300 Jahren katholische Schulen auf allen fünf Kontinenten führt und das katholische Schulwesen weltweit geprägt hat.

Hier die deutsche Übersetzung des „heldenhaften Gelübdes“:

«Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefer Ehrfurcht niedergeworfen vor Deiner unendlichen und anbetungswürdigen Majestät, weihen wir uns Dir ganz und gar, um mit all unserem Können und unserer Sorgfalt die Errichtung der Gesellschaft der Christlichen Schulen zu bewirken, und zwar in der Weise, die Dir am angenehmsten und für die genannte Gesellschaft am vorteilhaftesten erscheint.

Und zu diesem Zweck geloben wir,
ich, Jean-Baptiste de La Salle, Priester,
ich, Nicolas Vuyart,
und ich, Gabriel Drolin,
von nun an und für immer bis zum letzten Überlebenden oder bis zum vollständigen Ende der genannten Gesellschaft, uns zu vereinen, um die genannte Einrichtung zu fördern und zu erhalten, ohne uns davon trennen zu können, selbst wenn wir nur zu dritt in der genannten Gesellschaft blieben und gezwungen wären, Almosen zu erbitten und nur von Brot zu leben.

In Anbetracht dessen versprechen wir, einmütig und mit gemeinsamer Zustimmung alles zu tun, was wir nach bestem Wissen und Gewissen und ohne jede Menschenfurcht für das größte Wohl der genannten Gesellschaft halten.

Gegeben am 21. November 1691, dem Fest Mariae Opferung. Zu Urkund dessen haben wir unterschrieben.»

Für diejenigen, die der französischen Sprache mächtig sind, führen wir auch noch den Originaltext des „voeu héroïque“ an:

« Très sainte Trinité, Père, Fils et Saint-Esprit, prosternés dans un profond respect devant votre infinie et adorable Majesté, nous nous consacrons entièrement à vouspour procurer de tout notre pouvoir et de tous nos soins l’établissement de la Société des Écoles Chrétiennes, en la manière qui nous paraîtra vous être la plus agréable et la plus avantageuse à ladite Société.

Et pour cet effet, moi Jean-Baptiste de La Salle, prêtre, moi Nicolas Vuyart et moi Gabriel Drolin, nous dès à présent et pour toujours jusqu’au dernier vivant, ou jusqu’à l’entière consommation de l’établissement de ladite Société, faisons vœu d’association et d’union pour procurer et maintenir ledit établissement, sans nous en pouvoir départir, quand même nous ne resterions que nous trois dans ladite Société et que nous serions obligés de demander l’aumône et de vivre de pain seulement.

En vue de quoi nous promettons de faire unanimement et d’un commun consentement, tout ce que nous croirons en conscience et sans aucune considération humaine être pour le plus grand bien de ladite Société.

Fait ce vingt-unième novembre, jour de la Présentation de la très sainte Vierge 1691. En foi de quoi nous avons signé. »

Literaturangabe:
Josean Villalabeitia FSC: „Pour procurer votre gloire“. L’identité lasallienne d’après les formules des voeux des frères. Rome 2019.