Iam lucis orto sidere: Gesungenes Schulgebet am Morgen

Das Brevier verfügt über einen Reichtum an schönen Hymnen, welche im Unterricht allgemein nicht genügend zur Geltung kommen. Der Hymnus „Iam lucis orto sidere“ beispielsweise, welcher von den Klerikern jeden Morgen zu Beginn der Prim gebetet wird, ist perfekt als Einstiegslied in den Schulmorgen geeignet. Man bittet Gott darin um den Schutz vor jeglichem Übel, um Friedensliebe in den Gesprächen, um Beistand gegen Neugierde und Eitelkeit sowie um die Reinheit des Herzens.

Unsere einsprachige didaktische Lektürehilfe will den Lernenden ermöglichen, direkt mit dem Originaltext in Kontakt zukommen. Weniger bekannte Wörter sind, wie in der Ørberg-Methode üblich, in der rechten Spalte durch lateinische Synonyme erklärt. Überdies befindet sich am Ende des Blattes eine lateinische Paraphrase des Hymnus.


Genügen dir diese Hilfen noch nicht zum Textverständnis?
Dann lies unsere freie Prosaübersetzung des Hymnus:

1) Nachdem die Sonne bereits aufgegangen ist, bitten wir Gott flehentlich, dass er uns in unseren täglichen Handlungen vor allem Schädlichen schützen möge.

2) Die Zunge möge er im Zaume halten, dass nicht der Schrecken des Streits zu hören sei. Er beschränke auch unser Sehen, damit die Blicke nicht voller eitler und wertloser Eindrücke seien.

3+4) Das Innere unserer Herzen möge rein sein und jeglicher Wahn soll uns verlassen. Der Verzicht in Speis und Trank erdrücke den Hochmut des Fleisches, damit wir am Tagesende in Reinheit Gott die Ehre singen können.

5) Gott dem Vater sei die Ehre, und seinem einzigen Sohn, in Einheit mit dem Tröstergeist, in alle Ewigkeit. Amen.