Françoise (Franziska) Mézière wurde im Jahre 1745 im kleinen französischen Dorf Mézangers geboren. Ab 1768 arbeitete sie als Grundschullehrerin und Krankenpflegerin in Saint-Léger im Bezirk Laval.
Françoise gehörte keiner Ordensgemeinschaft an; sie war einfach eine Gott geweihte Jungfrau.
Während der Französischen Revolution hätte sie als Lehrerin den Eid auf die republikanische Verfassung ablegen müssen; sie zog es vor, ihre Tätigkeit als Lehrerin aufzugeben und von dem geringen Einkommen zu leben, das sie durch die Pflege von Kranken verdiente.
Sie wurde schließlich am 5. Februar 1794 guillotiniert, weil sie zwei Vendée-Konterrevolutionäre aufgenommen und versorgt hatte, das Versteck von sieben anderen nicht preisgeben wollte und sich weigerte, den ihr erneut auferlegten Eid auf „Freiheit und Gleichheit“ abzulegen. Bevor sie das Schafott bestieg, dankte sie den Richtern dafür, sich in Kürze mit Gott vereinigen zu können.
Françoise Mézière wurde am 19. Juni 1955 von Papst Pius XII. gemeinsam mit weiteren 18 Märtyrern der Französischen Revolution aus Laval seliggesprochen. Ihr Beispiel zeigt, dass man dem Staat keinen bedingungslosen Gehorsam schuldet.
Quelle:
Auguste Batard: Les martyrs de Laval pendant la Terreur. Laval 1925. S. 149-155 (als eBook abrufbar).