Statuen der Ordensgründer im Petersdom

In den Nischen des Haupt- und des Querschiffs befinden sich die Statuen der bedeutendsten Ordensgründer, welche allesamt vor dem 2. Vatikanischen Konzil heilig gesprochen worden sind.

Auf dieser Seite (weiter unten) findest du die Statuen und Bilder derjenigen Heiligen, welche sich speziell für Jugenderziehung und Schulbildung eingesetzt haben. Ob du wohl alle diese Spuren christlicher Pädagogik entdeckst, wenn du das nächste Mal eine Romreise unternimmst und die Petersbasilika im Vatikan besuchst? Viel Erfolg bei der Suche!

Hauptschiff

Heilige Lucia Filippini (1672-1732), Gründerin der Maestre Pie (Fromme Lehrschwestern Filippini).
Heilige Magdalena Sophie Barat (1779-1865), Gründerin der Dames du Sacré Coeur.
Der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort (1673-1716) ist uns als glühender Marienverehrer bekannt, begründete aber auch im Jahre 1715 eine Schulbrüder-Kongregation (Frères de Saint-Gabriel).
Die Barnabiten, vom hl. Antonius Maria Zaccaria (1502-1539) begründet, wurden im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Bildungsträger in Norditalien.

 

Der heilige Ignatius von Loyola (1491-1556) hatte bei der Gründung der Jesuiten zwar nicht das Schulapostolat im Blick gehabt, doch schon zu seinen Lebzeiten wurde 1548 das erste Jesuitenkolleg in Messina eröffnet sowie drei Jahre später das Collegium Romanum. Die Ratio Studiorum, ein einheitlicher Lehrplan von 1599, prägte das höhere katholische Schulwesen weltweit.
Der heilige Jean-Baptiste de La Salle aus Reims ist der Patron aller Lehrer. Er gründete den ersten Laienorden für Männer, in dem Priester keine Mitglieder sein dürfen: die Brüder der Christlichen Schulen (Lasalle-Schulbrüder).
Der heilige Peter Fourier gründete gemeinsam mit der sel. Alix Le Clerc die Welschnonnen (vermutlich der erste weibliche Schulorden aus Frankreich).
Der heilige Don Bosco (1815-1888) gehört zu den grossen Sozialaposteln Turins; er begründete für sein Apostolat die Gemeinschaft der Salesianer und die Figlie di Maria Ausiliatrice (bekannt als Don Bosco Schwestern).

Rechtes Querschiff (Nördlicher Kreuzarm)

Heilige Franziska Xaviera Cabrini, Begründerin des Ordens der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen, welche sich in den USA um die italienischen Immigranten kümmerten und auch Schulen für sie eröffneten. 1946 war sie die erste US-Bürgerin, welche zur Ehre der Altäre erhoben wurde.
Hl. Jeanne-Antide Thouret (1765-1826), Gründerin einer Ordensgemeinschaft mit vinzentianischer Spiritualität, welche sich um Erziehung, Krankenpflege und Armenfürsorge kümmert. Ihr Grab befindet sich in Neapel.
Der heilige Hieronymnus Aemiliani kümmerte sich speziell um Waisenkinder. Er begründete den Somaskerorden.
Der heilige Joseph von Calasanz, aus Spanien stammend, eröffnete 1597 im römischen Stadtteil Trastevere eine kostenlose Volksschule, welche umgehend Erfolg hatte. Um sein Werk nachhaltig zu sichern, gründete Calasanz den ersten Männerorden, deren Hauptaufgabe der Schulunterricht war: die Piaristen.

Linkes Querschiff (Südlicher Kreuzarm)

Heilige Angela Merici (1474-1540), Begründerin der Ursulinen.
Hl. Maria Euphrasia Pelletier (1796-1868), Gründerin der Schwestern vom Guten Hirten, welche sich um Mädchen aus schwierigen Verhältnissen wie auch um Waisen- und Findelkinder kümmerten.
Die heilige Louise de Marillac (1591-1660) gründete (nach dem Tod ihres Ehegatten) gemeinsam mit dem hl. Vinzenz von Paul die Töchter der christlichen Liebe. Von Anfang kümmerten sie sich auch um Findelkinder und um Erziehung und Bildung von Mädchen.
Die heilige Maria Domenica Mazzarello (1837-1881) gründete mit dem heiligen Don Bosco den weiblichen Zweig der Salesianer (Salesian Sisters / Figlie di Maria Ausiliatrice).
Die hl. Magdalena Gabriela, Markgräfin von Canossa (1774-1835) ist die Gründerin der Figlie della Carità (bekannt als Canossianerinnen). Ihr Werk entstand aus der Waisenfürsorge in Verona.
Hl. Antonio Maria Gianelli, Begründer der „Figlie di Maria Santissima dell’Orto“, welche 1829 für das Waisenapostolat in Chiavari (Ligurien) ins Leben gerufen wurden. Heiligsprechung 1951 durch Pius XII.

Apsis (westlicher Kreuzarm)

Der heilige Benedikt von Nursia hat zwar keinen Schulorden gegründet; dennoch wurden die Benediktinerklöster im Mittelalter zu bedeutenden Bildungsträgern; sie tradierten in den Skriptorien bedeutende Texte aus der Antike und unterhielten wichtige Klosterschulen, im deutsch-sprachigen Raum bis heute (vgl. die Stiftsschulen von Ettal, Melk, Kremsmünster, Einsiedeln oder Engelberg).
Auch der hl. Dominik gründete keinen Schulorden. Das Schulapostolat wurde erst im 19. Jahrhundert Teil der dominikanischen Familie durch die Gründung und Aggregation von Dritt-Ordens-Kongregationen (z.B. Nashville, Fanjeaux oder Brignoles).

Seitenschiffe

Die bedeutendsten Orden stellten früher alle auch Beichtväter im Petersdom zur Verfügung. Im Bild ist ein Beichtstuhl der Piaristen (gegründet vom hl. Joseph von Calasanz) abgelichtet.
Ausserdem findest du im Gotteshaus auch dieses Altarmosaik, auf dem die erste heilige Internatsschülerin aus der Zeit des Neuen Testaments dargestellt ist. Um wen es sich wohl handelt? (Tipp: Ihre Eltern heissen Joachim und Anna).

Vatikanische Grotten

In den Vatikanischen Grotten (in welche man in der Vierung bei der monumentalen Statue des hl. Andreas hinab steigen kann) befindet sich das Grab von Pius XI., welchem wir die wichtige Erziehungsenzyklika „Divini illius magistri“ zu verdanken haben.