Der Piaristenorden (it. Padri Scolopi / esp. Escolapios) geht auf eine Gründung des hl. Joseph von Calasanz zurück.
Ursprünglich aus Spanien stammend, begann der Heilige im Alter von 35 Jahren im römischen Stadtteil Trastevere den dortigen Kindern kostenlosen Unterricht zu geben. Er hatte damit dermaßen großen Erfolg, dass er seine Schule mehrfach zügeln musste, weil immer größere Räumlichkeiten benötigt wurden. Um sein Werk langfristig zu sichern, gründete Calasanz eine Gemeinschaft, welche vom Heiligen Stuhl anno 1617 als unabhängige Kongregation anerkannt wurde. Somit sind die Piaristen der vermutlich erste Orden für Männer, welcher eigens für das Schulapostolat gegründet worden ist.
Gegen Ende seines Lebens wurde der Gründervater ohne triftigen Grund vom Heiligen Offizium abgesetzt und durch völlig unwürdige Nachfolger ersetzt (Pater Mario Sozzi und Pater Stefano Cherubini), welche den Orden an den Rand des Ruins brachten. Calasanz ertrug diese Schmach mit Geduld und Gottvertrauen und verzieh seinen Verfolgern, so dass er später oft mit Hiob verglichen wurde. Er verstarb schließlich anno 1648 im Alter von 91 Jahren.
Der hl. Joseph von Calasanz wurde 1748 selig- und 1767 heiliggesprochen. Papst Pius XII. hat ihn zudem im Jahr 1948 zum Patron der christlichen Volksschulen ernannt. Sein Grab befindet sich in der Kirche des hl. Pantaleon in Rom, direkt neben dem Generalhaus der Piaristen.

Was können wir heute von den Piaristen lernen?
1) Pietas et litterae:
Bildung ist unvollkommen, wenn sie der Gottesbeziehung nicht den ersten Platz einräumt. Das Piaristenmotto „Pietas et litterae“ (Glaube und Kultur) bringt diese Priorisierung klar zum Ausdruck, unterstreicht aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit der profanen Bildung (Lesen, Schreiben, Rechnen, Naturwissenschaften etc.)
2) Verfolgung und Leiden:
Wie viele andere Initiativen für die Jugend waren auch die Piaristen immer wieder Neid und Missgunst ausgesetzt. Besonders schmerzhaft war es, wenn die Probleme durch Kirchenleute oder sogar durch Mitglieder des eigenen Ordens verursacht worden waren. Der hl. Joseph von Calasanz ist ein eindrückliches Modell, wie man auf heroische Weise mit solchen Schwierigkeiten umgehen kann.
3) Notwendigkeit von Schulorden:
Das Werk des hl. Joseph von Calasanz hätte den Tod seines Gründers wohl nicht so lang überdauert, wenn er nicht eine Gemeinschaft von Priestern um sich geschart hätte, welche sich zu einem gemeinsamen Leben verpflichteten, um so völlig für Gott und die Jugend da sein zu können.
RINASCITA steht gerne denjenigen Katholiken zur Verfügung, welche die Intuitionen des hl. Joseph von Calasanz oder das Charisma des Piaristenordens in einem traditionstreuen Kontext leben möchten (seien sie Laien oder Priester).